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Finanzlexikon: kosten

kosten

Kostenbegriffe

Kosten stehen betriebswirtschaftlich gesehen für bewerteten Faktorverzehr zur Erstellung der betrieblichen Leistung. Die Bewertung erfolgt in Geldeinheiten. Der Faktorverzehr kann in Form von Gütern und Dienstleistungen erfolgen.

Neben diesem wertorientierten Kostenbegriff unterscheidet die Betriebswirtschaftstheorie auch noch den pagatorischen und den entscheidungsorientierten Kostenbegriff. Während der pagatorische Kostenbegriff sich an Auszahlungen orientiert, werden entscheidungsorientierte Kosten verwendet um Handlungsalternativen zu bewerten, deren Realisierung diese Kosten auslösen würde. Ein Sonderfall der entscheidungsorientierten Kosten sind Opportunitätskosten welche entgangene Gewinne der nicht realisierten Handlungsalternativen als Kosten berücksichtigen.


Abgrenzung gegen andere Rechnungsgrössen

Kosten und Leistungen werden als Begriffspaar im internen Rechnungswesen d.h. insbesondere in der Kostenrechnung verwendet. Kosten und Leistungen sind gegen ähnliche Begriffspaare wie folgt abgegrenzt: Aufwand und Ertrag bilden das analoge Begriffspaar im externen Rechnungswesen und wird zur Erstellung der Gewinn- und Verlustrechnung verwendet. Ausgaben und Einnahmen sind Schlüsselbegriffe der Buchhaltung. Sie entstehen, wenn etwas gekauft bzw. verkauft wurde, was aber noch nicht bezahlt ist. Sobald effektive Zahlungen erfolgen werden Ausgaben und Einnahmen zu Auszahlung und Einzahlung. Aus- und Einzahlungen sind die grundlegenden Rechengrössen der Investitionsrechnung und des Treasury. Die genannten Begriffspaare überschneiden sich grösstenteils inhaltlich. Die Verwendung des Begriffes richtet sich primär nach dem angestrebten Rechnungszweck.

Unterschiede zwischen Kosten und Aufwand können aber beispielsweise entstehen, wenn:

* Vorgänge unterschiedlich bewertet werden, wie etwa kalkulatorische Abschreibung und bilanzielle Abschreibung (ersteres stellt Kosten dar, zweiteres Aufwand)
* Kosten angesetzt werden, die im externen Rechnungswesen keine Entsprechung haben (beispielsweise kalkulatorische Zinsen oder -Unternehmerlöhne)

Der Ansatz kalkulatorischer Kostenelemente ist, wie auch die begriffliche Unterscheidung zwischen Kosten und Aufwand überhaupt, ein Phänomen der deutschen Kostenrechnungslehre und hat in anderen Ländern und Sprachen keine Entsprechung. So werden etwa im Englischen die Begriffe "cost" und "expense" weitestgehend synonym verwendet.


Kostenbegriffspaare

Innerhalb der Kostenrechnung werden die folgenden Kostenbegriffspaare unterschieden:

* fixe Kosten und variable Kosten
* Einzelkosten und Gemeinkosten
* Entscheidungsrelevante Kosten und Entscheidungsirrelevante Kosten
* Vollkosten und Teilkosten
* Plankosten, Normalkosten und Istkosten
* Primärkosten und Sekundärkosten
* Gesamtkosten und Stückkosten



Kosten in der Volkswirtschaftlehre


Mikroökonomie

In der Volkswirtschaftslehre wird der Kostenbegriff in der Mikroökonomie im Zusammenhang mit der Produktions- und Kostentheorie als ein Parameter in verschiedenen Produktionsfunktionen erörtert.
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Volkswirtschaftliches Rechnungswesen

Das Volkswirtschaftliche Rechnungswesen benutzt den Begriff der Sozialen Kosten als einen Sonderfall der Externen Effekte. Dabei handelt es sich um externe Nebenwirkungen von Produkten und Konsumtion. Dies ist immer dann der Fall, wenn nicht alle Kosten vom Produzenten oder Konsumenten getragen werden, sondern auf Dritte oder die Gesellschaft insgesamt abgewälzt werden. Dies ist beispielsweise bei der Umweltbelastung durch den Verkehr der Fall.

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